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Poetry Slam von Kiwi
auf dem Klimastreik am 14.02.2025„Träume“
von Kiwi
Ich stehe hier in einer Welt von fremden Menschen mit fremden Gedanken,
die nicht besseres zu tun haben, als sich permanent zu zanken,
anstatt mal zusammen zu halten,
aber diese Gesellschaft ist doch so gespalten.
Und die Alten sagen: „Diese jungen Leute von heute haben ja gar keine Träume mehr“,
und vielleicht haben sie auch recht, denn fühlen wir uns nicht alle irgendwie so leer?
Und ich weiß, es ist schwer, doch komm her,
vielleicht können wir zusammen was machen, um wieder Träume zu haben.
Denn für Träume braucht es eine Zukunft, und die steht hier auf dem Spiel.
Und Ja, es ist viel,
aber wir sind unverdient so privilegiert, unser ganzes Leben schon vorprogrammiert,
einfach das unserer Eltern kopiert.
Aber mit unseren Privilegien kommt auch die Verantwortung.
Die Verantwortung mit allen Mitteln den Menschen zu helfen,
die wegen unserem „Reichtum“ nichts mehr haben in ihren Welten.
Für die, die an einem Ort leben, den es bald nicht mehr gibt,
weil er zerbombt wird oder von Naturkatastrophen zerstört.
Weil diese Menschen mehr Sorgen haben als der Nachbar, der am Sonntagmorgen um 8 seinen Rasen mäht.
Wir tragen die Verantwortung für die Natur und für die Tiere,
denn wir zerstören Land, Luft und Wasser, in dem deren Leben stattfindet, nur für bunte Papiere.
Wir maßen uns an dort einzugreifen und diesen wundervollen Wesen den Lebensraum zu zerstören,
indem wir uns nehmen, was wir nicht brauchen, an Orten, an denen wir nicht hingehören.
Und die Menschen vor uns haben nur genommen mit all ihren Kriegen,
aber um unsere Zukunft zu sichern, brauchen wir nun Frieden.
Aber wieso müssen nun wir jungen Menschen es schaffen die weiße Fahne zu hissen?
Wieso wir, mit der wenigsten Erfahrung, dem wenigsten Wissen?
Wir kennen doch noch gar nicht so viel zum Vermissen.
Vielleicht weil wir nicht nur kaum Erfahrung und kaum Wissen haben,
sondern auch kaum Perspektive und kaum eine Chance.
Eine Chance, uns durchzusetzen gegen die Reichen,
denn sie stellen in diesem Land und auf der ganzen verdammten Welt die Weichen.
Doch was wir haben, ist ein Wille und Hoffnung.
Ein Wille, diese Menschheit vor sich selbst zu retten,
weil wir so viel zerstören,
und bloß nicht auf die Wissenschaft hören.
Hoffnung auf eine Zukunft und eine lebenswerte Welt,
die endlich mal zusammenhält,
und die was anderes interessiert als nur das Geld.
Denn euer Geld wird euch nichts mehr nützen,
wenn unsere Lebensgrundlagen weg sind, und nichts mehr da ist zum Beschützen.
Dann ist die ganze Kohle, die ihr durch eure Kohle bekommen habt, nichts mehr wert,
aber ihr beschwert euch über die Person, die sich vor euch auf die Straße klebt,
während hinter euch die Welt untergeht?
Ihr seid entsetzt, wenn junge Menschen auf die Straße gehen oder auf euren Kohlebagger klettern,
anstatt in längst überholten Schulbüchern zu blättern?
Wir können uns eine Zukunft bauen, in der wir uns allen vertrauen,
in der wir zusammen in Baumhäusern leben, anstatt unseren abgesperrten gepflasterten Vorgarten zu fegen.
In der wir gemeinsam Politik für alle machen und den alten Bundestag von damals auslachen,
in der wir bunte Menschen werden und uns egal ist was wir alles irgendwann mal erben.
Weil jede:r hat was mensch braucht und auch wenn es raucht,
sitzen wir zusammen am Lagerfeuer und zu teuer wird nichts mehr auf der Welt sein.
Denn wir brauchen kein Geld, wenn alle machen, was ihnen am besten gefällt,
und dabei einen Ort schaffen ohne Gier und ohne Waffen.
Ohne Krieg und ohne Neid, ohne unterdrückte Emotionen, an dem wir einfach Lachen
Und auch Weinen können, egal welches Alter und welches Geschlecht wir haben.
Eine Zukunft in der wir sein und lieben können was und wen wir wollen,
in der alle Kinder zusammen ausgelassen auf der Wiese tollen,
anstatt gezwungenermaßen für eine Welt ausgebildet zu werden
die es eh in wenigen Jahrzehnten nicht mehr geben wird. Und alle ganz unbeirrt,
in irgendwelchen Wettbewerben nach irgendwelchen Maßstäben bewertet werden,
anstatt nachdem was sie wirklich sind: ein unglückliches Kind.
Und wir lernen von klein auf gegen Kummer zu trinken,
schlaflose Augenringe wegzuschminken,
dass es wichtiger ist, was alle anderen denken,
als uns selbst einfach mal Liebe zu schenken.
Wir lernen nichts zu fühlen,
uns nur um unsere Karriere zu bemühen,
um in das ausbeuterische System zu passen,
um Geld zu haben zum Verprassen.
Für unnütze Dinge, die wir nicht brauchen um glücklich zu sein,
aber es bringt uns auch niemand bei, was „glücklich“ wirklich heißt.
Aber nun wollen wir Lust statt Frust,
wollen das System verändern,
am Fluss nicht an der Straße entlangschlendern.
Gebt uns endlich das schöne Leben für alle,
denn wir sind frustriert von der Welt,
sie ist gerade kein Ort, an dem es uns gefällt,
und wir sitzen hier in der Falle.
Aber was kann ich tun?
Anstatt Flugzeug zu fliegen, im Park nebenan liegen,
anstatt ein totes Tier auf mein Brötchen zu legen, einen Euro mehr für Tofu ausgeben,
anstatt eine Plastiktüte zu kaufen, lieber fünf Mal zum Supermarkt und wieder zurück laufen?
Das verhindert nicht das Sterben der Arten,
ersetzt nicht fehlende politische Taten.
Es ist ein Anfang, aber nicht das Ende,
was wir für unsere Zukunft brauchen ist eine systemische Wende.
Und dafür müssen wir die Meinung von allen Menschen erfragen,
und müssen ihnen sagen:
Geht auf die Straße und seid laut,
seid ungehorsam wenn ihr euch traut.
Sagt den Menschen die die Macht in ihren Händen halten:
Hört auf unsere Zukunft zu verwalten!“
Denn sie wird viel besser, wenn wir sie selbst gestalten.
Und die Alten sagen: „Diese jungen Leute von heute haben ja gar keine Träume mehr“,
aber setzen wir uns zusammen fühlen wir uns vielleicht nicht mehr so leer.
Und irgendwoher,
hören wir in der Ferne die Rufe der Menschen,
die unser kaputtes System gemeinsam bekämpfen.
Denn gemeinsam können wir viel mehr schaffen
Uns immer wieder aufraffen,
und das alles ohne Waffen.
Und so schaffen wir wunderbare Räume,
Und all diese Ideen werden unsere Realität sein, nicht nur unsere Träume.